Der ehemalige Eisensteinbergbau auf dem Grillenberg ist von der Geoschule Payerbach 1991/92 wiedergewältigt und als Schaubergwerk eingerichtet worden. Die Eröffnung nahm am 5. Oktober 1992 der damalige Landeshauptmann von Niederösterreich, Dr. Siegfried Ludwig, vor. Entlang des alten Erzweges zum Grillenberg und auf dem Haldenkopf wurde ein Gesteinslehrpfad mit typischen österreichischen Gesteinsarten angelegt.
Bereits in der ausgehenden Bronzezeit (ca. 1.000 v.Chr.) wurde am Grillenberg Kupfer abgebaut (1959 Auffindung eines Kupferschmelzplatzes). Ab dem 10. Jahrhundert bis 1945 erfolgte der Abbau von Spateisenstein. Die Ausgrabungen von Schmelzöfen 1950 erbrachten den erstmaligen Nachweis einer im 12. Jahrhundert betriebenen Eisenschmelze in Niederösterreich. Der moderne Abbau rührt aus dem Jahr 1791, als die Innerberger Hauptgewerkschaft (eine Art Montanunion) den Maria-Schutz-Stollen anschlug.
Im 19. Jahrhundert wurden zwei weitere Stollen angelegt. Wegen Unrentabilität wurde der Bergbau, nachdem man erst 1888 eine Eisenerzförderungsseilbahn in die Werning gebaut hatte, 1892 stillgelegt. Danach förderte man mit Unterbrechungen bis 1903. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde das Bergwerk nochmals in Betrieb genommen. Die vordringende Rote Armee erschlug 1945 den Betriebsleiter und schoss den Stollen. 1954 erfolgte die Demontage der Seilbahn.
Der Verein Schaubergwerk Payerbach bietet Bergwerksführungen an. Die Bergwerksführer Bernhard Umreich, Jochen Bous, Franz Gerhofer, Maria Hofer, Anton Ehrenböck, Michael Kubik und einige mehr freuen sich auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten:
Das Schaubergwerk Grillenberg ist von Mai bis Oktober geöffnet!
Führungen sind jederzeit telefonisch buchbar und zusätzlich wird jeden Samstag um 14.30 Uhr eine Bergwerksführung angeboten (eine Anmeldung im Voraus ist bei der Samstagführung nicht nötig).
Führungen nach telefonischer Vereinbarung:
Wir sind für Sie erreichbar wochentags von 8 Uhr bis 12 Uhr unter: +43 2666 52423-12 oder
am Wochenende und Feiertags: +43 676 4027078
Erwachsene: 10,-
Kinder bis 15 Jahren: 6,-
Helme und Licht werden zur Verfügung gestellt, Stiefel können ausgeborgt werden. Getränke sind im Anfahrtsgebäude vorhanden.
Es wird warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen, da die Temperatur im Bergwerk konstante 8° beträgt.
Der Besuch des Schaubergwerk ist für körperlich beeinträchtigte Personen, Kinder unter 4 Jahre sowie Hunde nicht möglich.
Auskunft und Information:
Tourismusbüro Payerbach
Ortsplatz 7, 2650 Payerbach, Österreich
Tel.: +43 2666 52423-12
Fax: +43 2666 52423-13
E-Mail: schaubergwerk@payerbach.at
Die Artilleriekapelle Küb ist 1915 als Garnisonskapelle für das Payerbacher k.u.k. Gebirgsartillerie-Regiment Nr. 2 errichtet worden und ist der Schutzpatronin der Artillerie – der Heiligen Barbara – geweiht. Die Einweihung der in Holzständerbauweise mit Dreiseitschluss, vorkragendem Schopfwalmdach und Pyramidenhelm aufgebauten Kapelle erfolgte am 18. August 1916, dem 86. Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I., in Anwesenheit des ehemaligen k.u. Ministers Gyula Graf Szechenyi und der Baronin Helene Vetsera, Mutter der in Mayerling ermordeten Mary Baronin Vetsera.
Einen festlichen Höhepunkt bildeten während der Kriegsjahre die feierlichen „Kaisermessen“ am 17. August 1917 und 1918, am Geburtstag von Kaiser Karl I. (König Karl IV. von Ungarn), an welchen das Kaiserpaar persönlich teilnahm. Der von Kaiserin Zita zu diesem Zweck gestiftete „Barbarakelch“ ist nach vor erhalten und steht bis heute in Verwendung.
Das Altarbild stellt die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Payerbacher Batterie in Südtirol (vor den Vajolettatürmen) dar. Das Payerbacher Gebirgsartillerieregiment erstürmte im Mai 1916 die Zugna Torta (bei Rovereto) und stand auch in Albanien, Serbien, am Isonzo und in Palästina im Einsatz. Die Kapelle wurde im Spätherbst 1922 an den jetzigen Standort in Küb übertragen, die kirchliche Weihe erfolgte am 19. August 1923. Seit 100 Jahren dient sie der Küber Bevölkerung als Ort der Andacht - etwa anlässlich der Bitttage, Marienfeiern oder Erntedank.
Es werden auf Anfrage Führungen angeboten. Informationen erhalten Sie im Tourismusbüro der Marktgemeinde Payerbach.
In den Jahren 1805 und 1809 wurde das Semmeringgebiet von französischen Truppen und deren Verbündeten heimgesucht. Dabei kam es häufigen Übergriffen der Invasoren. Als im Mai 1809 Württemberger Truppen im Kreuzberggebiet Plünderungen vornahmen, wurde ein Soldat von einem lokalen Bauern erschlagen, nachdem er sich beim Abzug seiner Kameraden verspätet hatte. Als die Soldaten den Mann rächen wollten, sammelten sich die Bauern der Umgebung und stellten sich in der Nähe des Schlosses Mühlhof in Küb dem Kampf. Dabei wurden sechs "Franzosen" erschlagen. Die Gefallenen wurden an Ort und Stelle begraben. Das an der Straßenkreuzung befindliche Kreuz, das aus dem 16. Jahrhundert stammt, trägt bis heute den Namen Franzosenkreuz.
Die Elisabethkapelle am Kreuzberg ist Ende des 19. Jahrhunderts im Andenken an die 1898 ermordete österreichische Kaiserin Elisabeth ("Sisi”) errichtet worden. Als Initiator gilt der Wiener Silberwarenfabrikant Edmund Bachmann, der unweit der Kapelle auf dem Kreuzberg ein Anwesen besaß. Die neugotische Kapelle weist seltene Glasgemälde, die unter anderem den Heiligen Wenzel und den Heiligen Leopold zeigen, sowie ein schönes Fresko (Heilige Dreifaltigkeit) auf. Restaurierungen erfolgten 1954, 1978 und zum hundertjährigen Jubiläum 2003. Die Kapelle ist regelmäßig anlässlich von Marien- und Erntedankfeiern geöffnet.
Der Ort Payerbach findet erstmals im Jahre 1094 in einer Urkunde Erwähnung. Damals schenkte Graf Ekbert von Formbach dem gleichnamigen bayerischen Kloster am Inn verschiedene Besitzungen im Schwarzatal. Die Kirche St. Jakobus der Ältere geht ebenfalls auf die Grafen von Formbach zurück und entstand Mitte des 12. Jahrhunderts als romanische, einschiffige, flachgedeckte Kirche mit Ostapsis. Von diesem Bau sind noch die West- und die Nordmauer sowie ein romanischer Steinkopf erhalten.
1270 wird als erster Pfarrer von Payerbach der Benediktinermönch Pertholdus genannt. Die Pfarre wurde bis 1803 von Formbacher Benediktinermönchen betreut. Um 1330 entstand der hochgotische Polygonalchor, dabei wurden die östlichen Stützmauern errichtet. Nach den Ungarnkriegen 1447 - 1487, wurde die Kirche nach Plänen von Jörg Goldperger im spätgotischen Stil erweitert.
Um 1510 entstand der spätgotische Turm, im Volksmund "Schwarzer Turm" genannt. Zur Zeit der Türkenkriege fungierte die Kirche als Wehrkirche. 1880 - 1884 Regotisierung, 1970 Innenrestaurierung und Wiederherstellung des ursprünglichen Raumeindruckes. 1973 Außenrestaurierung und Neugestaltung des Kirchenplatzes. An der Ostseite der Wehrmauer entstand 1922 das vom Architekten Leopold Simony gestaltete Kriegerdenkmal (2004 Umgestaltung zum "Mahnmal gegen den Krieg und Denkmal für den Frieden").
Am Kirchenplatz befinden sich die Schubertlinde und der Schubertgedenkstein von 1928, vor dem Pfarrhof steht der zur Erinnerung an den Sommeraufenthalt von Kaiserin Elisabeth 1873 gepflanzte Mammutbaum.
Die Entstehung des ersten - und weltweit einzigen - Museums für den Erbauer der Semmeringbahn, Carl Ritter von Ghega, geht auf das Jahr 2008 zurück. Der Betreiber, Georg Zwickl, kaufte am Fuße des Semmerings in Breitenstein ein sanierungsbedürftiges Haus und stellte es von den Grundmauern bis zum Dach wieder her. Nach Abschluss der Arbeiten richtete er die Räumlichkeiten mit Ghega-Devotionalien, Eisenbahnzubehör und Kunstgegenständen ein einzigartiges Museum ein, das bis heute vor allem internationales Publikum - selbst aus Japan, Australien oder den USA - anlockt.
In den insgesamt vier Museumsräumen ist eine Ausstellung über das Leben und Wirken des großen Genies Carl Ritter von Ghega zu sehen - darunter bisher nie gezeigte Bilder und Dokumente. Ghega hat es wie kein Zweiter verstanden, die Bahn über den Berg in die Natur zu integrieren, auch wenn die damals verübten Umweltsünden gewiss nicht lässlich waren. Durch die Semmeringbahn war ein Anschluss an den größten Hafen (Triest) der Monarchie hergestellt worden. Die Semmeringstrecke wurde 1854 fertiggestellt und gilt als erste Hochgebirgseisenbahn der Welt.
Club der Freunde Ghegas
Kalte Rinne Straße 45
2673 Breitenstein
Tel.: 0676 524 83 97
E-Mail: office@ghega-museum.at
Das Gemeindegebiet von Payerbach gehörte von 1333 bis 1784 zur Herrschaft Reichenau, die wiederum im Besitz des steirischen Zisterzienserklosters Neuberg stand. Auf Grund von Grenzstreitigkeiten mit den benachbarten Herrschaften Klamm, Gloggnitz und Gutenstein ließ Abt Leopold Fölsch 1677 die Grenzen der Herrschaft Reichenau vermessen und mit Grenzsteinen versehen. Die Grenzsteine weisen das Mariensymbol und die Buchstaben LAZN ( = Leopold, Abt zu Neuberg) sowie die Jahreszahl 1677 auf. Die Grenzsteine wurden 1972 bzw. 1979 nach Payerbach übertragen und sind am Lindenplatz (Cafe Alber) zu besichtigen.
Der Historische Bahnhof Payerbach, der seit 1895 unter dem klingenden Doppelnamen Payerbach-Reichenau firmiert, zählte einst zu den am meisten frequentierten Bahnhaltestellen der k.u.k. Monarchie. Das Bahnhofsgebäude wurde 1868 fertiggestellt und beherbergte unter anderem ein k.k. Postamt sowie einen Wartesaal für die Mitglieder des Kaiserhauses. 2023 wurde der Bahnhof von den ÖBB aufwendig saniert, im selben Jahr ließ die Marktgemeinde Payerbach die alte Historische Ausstellung im Bahnsteigbereich durch moderne Schautafeln ersetzen. Von Payerbach aus verkehren Nah- und Fernzüge nach Wiener Neustadt, Semmering, Mürzzuschlag, Graz und Wien.
Nach Vollendung der Semmeringbahn und der Aufnahme des Personen- und Güterverkehrs im Jahre 1854 befanden sich am heutigen Stationsgebäude vorerst nur ein provisorischer „Wartesaal“ und daneben ein kleines Bahnhofsrestaurant. Erst durch die Aufwärtsentwicklung des Fremdenverkehrs ließ die k.k. Südbahngesellschaft 1868 ein stattliches Stationsgebäude aus behauenem Stein errichten; der Sichtquaderbau mit schlichter Steingliederung und übergiebeltem Mittelrisalit trägt deutlich die Wesenszüge der Architekten Wilhelm Flattich und Franz Wilhelm. Den südseitigen Haupteingang mit seinen Rundbogenportalen krönte ein Glas-Eisen-Vordach, gegenüber dem neuen Stationsgebäude lud die ebenfalls von der Staatsbahn 1868 neu errichtete Bahnhofsrestauration zum Verweilen ein.
In den Jahren 1888 und 1902 wurden bauliche Erweiterungen vorgenommen, im Jänner 1895 wurde der Bahnhof auf Antrag der Großgemeinde Reichenau in Payerbach-Reichenau umbenannt. Durch den Bahnhof wurde das kleine Kirchdorf Payerbach bald mit touristischen Verteilerfunktionen überlagert und die lokalen Gasthöfe und Geschäfte stellten sich auf den neuen Schnell-Tourismus ein.
Eine Werbeschrift der Südbahngesellschaft nannte Payerbach sogar “die größte Touristenstadt Österreichs und vielleicht der gesamten Alpenländer und schilderte die Völkerwogen, die sich an Samstagabenden und Sonntagmorgen hier aus den Zügen ergossen, um Montag früh wieder zurückzufluten in die Millionenstadt, allwo die Tausenden von Touristen wieder wochenlang träumen von tosenden Bergwassern, schauerlichen Abgründen, lieblichem Herdengeläut und fröhlich jauchzendem Echo der Felswände”.
Die Höllentalbahn - Museumsbahn Payerbach-Reichenau-Hirschwang
Die Johannes-Nepomuk-Kapelle, am alten Wallfahrtsweg nach Mariazell gelegen, zählt zu den ältesten Gotteshäusern im Gemeindegebiet von Payerbach. Bereits 1723 ließ der Payerbacher Johann Georg Geisler eine Statue des „Brückenheiligen“ aufstellen und provisorisch mit einem Holzdach versehen. Später wurde die Statue von zwei Barockfiguren des Heiligen Rochus und des Heiligen Sebastian (“Pestheilige”) flankiert. Die Kapelle besitzt ein schmiedeisernes Rokoko-Abschlussgitter mit Maria-Monogrammen.
2023 wurde die Kapelle aufwändig restauriert. Die Sanierung des Gotteshauses erfolgte durch den Bauhof der Marktgemeinde Payerbach und die Schlosserei Dichtl. Die fachkundige Aufsicht hatte Rudi Schmidtberger, der Material und Arbeitszeit kostenlos zur Verfügung stellte, inne. Damit wurde ein besonderes Kleinod des Ortes vor dem endgültigen Verfall bewahrt.
Anlässlich des Jubiläumsjahres 1979 (“125 Jahre Semmeringbahn - 250 Jahre Semmeringstraße”) hat der Fremdenverkehrsverein Payerbach an der Stelle der ehemaligen Bahnhofrestauration einen Museumspark mit verschiedenen historisch interessanten Verkehrsmitteln errichten lassen:
Semmeringlokomotive Reihe 95, Nr. 112 (1922 in Wr. Neustadt gebaut) mit historischem Wasserkran
Älteste Schmalspur-E-Lok Österreichs (1903 gebaut )
Gondel Nr. 2 der Raxseilbahn (1. Seilschwebebahn Österreichs), 1948 bis 1975 in Verwendung
Sandsteinbrüstung des Schwarzaviaduktes mit Zahnfries
Der Museumspark wurde im September 1979 von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger eröffnet.
Die Marktgemeinde Payerbach heißt Sie herzlich im Historischen Postamt Küb - dem einzigen Postmuseum dieser Art in ganz Österreich - willkommen. Die Besucherinnen und Besucher erwartet das Ambiente eines klassischen Postamtes aus der Zeit der Jahrhundertwende - inkl. historischer Jugendstil-Schalterwand, Parteientisch und Telefonzelle. Während der Öffnungszeiten werden in dem Museum neben Führungen – auf Anfrage auch durch den Ortskern und zur Barbarakapelle – auch Postkarten, Bücher und Spiele angeboten. Darüber hinaus sind einzigartige Sondermarken zum Stückpreis von 1,50 Euro erhältlich. Das Postamt ist ab 1. Mai bis Ende September geöffnet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Postamtes freuen sich auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten
1. Mai - Ende September
jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Gruppenanmeldung bitte unter Marktgemeinde Payerbach, Tel. 02666/52423
Eintritt für Gruppen € 6,- inkl. Führung zur Barbarakapelle.
Die Besichtigung dauert ca. 1 Stunde
NEU: Briefmarkenverkauf sowie Brief- und Postkartenaufabe!
Wenn heute sogar Touristen aus der ganzen Welt nach dem rund 320 Einwohner zählenden Küb pilgern, um Österreichs einziges historisches Postamt zu besichtigen, SO mag das nicht wirklich verwundern.1905, also vor knapp 100 Jahren aus einem beinahe kuriosen Zufall entstanden, hat es sich ois heute -beinahe im Erscheinungsbild 'der guten alten Zeit" erhalten und vermag so die Nostalgiker zu erfreuen. Doch nicht nur die, sondern auch alle historisch Interessierten, die derlei Erhaltenes allenfalls anlässlich einschlägiger Veranstaltungen in Form von museumshaft angeordneten, extra dafür aus der Versenkung geholten Exponaten zu Gesicht bekommen.
Man schreibt das Jahr 1905
Deutschland provoziert Frankreich in Marokko, Russland verliert den Krieg gegen Japan und Norwegen sagt sich von Schweden los und wird unabhängig. In Österreich wird Paul Freiherr Gautsch von Frankenthurn neuer Ministerpräsident, in Prag streiken die Arbeiter und fordern das allgemeine Wahlrecht und Mähren erwirkt im so genannten „Ausgleich“ mehr Rechte von der kaiserlichen Regierung in Wien.
Mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird 1905 die Pazifistin Bertha von Suttner, am Theater an der Wien feiert Franz Lehars „Lustige Witwe“ Uraufführung und in Amiens stirbt der französische Schriftsteller Jules Verne. Gleichzeitig entwirft Albert Einstein in Zürich die Relativitätstheorie, erblickt der spätere Neurologe und Psychiater Viktor Frankl das Licht der Welt und in Südeuropa werden Millionen Menschen Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis …
1905 war ein also turbulentes Jahr. Die kleine Ortschaft Küb an der Semmeringbahn, damals (bis zur Abspaltung Payerbachs 1908) als Katastralgemeinde noch der Großgemeinde Reichenau zugehörig, hatte sich zu dieser Zeit bereits als Sommerfrische, Erholungszentrum und Luftkurort einen Namen gemacht.
Ein Telegraphenamt für Küb
Von dieser Zeit zeugen noch zahlreiche ehemalige Hotels und Villen, die Küb zu einer beliebten Touristendestination gemacht haben und von deren Lieblichkeit der Ortskern bis heute zehrt. Nicht weit entfernt, im herrschaftlichen Schloss Wartholz, residierten die Habsburger. Im Jahr 1912 wurde dort Kronprinz Otto von Habsburg geboren und überdies ist verbürgt, dass dessen Mutter, Kaiserin Zita von Bourbon-Parma, einmal im Hotel Küberhof zu Mittag gegessen haben soll. Ob sie damals auch das Postamt Küb besucht hat?
Die Vermutung liegt deswegen nahe, zumal es der Legende nach auch sie gewesen ist, auf deren Veranlassung hin den Kübern 1905 dieses ganz besondere Kleinod und Instrument der Nahversorgung, das Post- und Telegraphenamt Küb, zum Geschenk gemacht wurde. Diente die postalische Einrichtung zunächst noch als einfaches „Telegraphenamt“ (um die ersten Telefonanschlüsse zu ermöglichen), so wurde sie 1908 zu einem regulären Postamt ausgebaut, die schließlich ab 1913 ganzjährig geöffnet war.
Und auch wenn die Poststelle 2004 von der Post AG geschlossen werden musste und folglich in ein saisonal geöffnetes Nostalgie- und Museumspostamt umgewandelt wurde, so hat doch Küb seine Postleitzahl 2671, die bis heute Teil seiner Identität geblieben ist, behalten dürfen.
Museum und Postservicestelle
Seit mehreren Jahren wird das Historische Postamt Küb nun als Postservicestelle von der Marktgemeinde Payerbach betrieben – und zwar mit dem Zweck, nicht nur nachfolgenden Generationen als originales historisches Zeitdokument, sondern auch Nostalgie- und Semmeringbahnfreunden sowie Philatelisten als Anlaufstelle für Studien und den Erwerb von raren Sammlerstücken zu dienen. So ist hier etwa neben Postkarten, Schmuckkuverts und Büchern auch die beliebte personalisierte Sondermarke des Küber Postamtes zu erwerben, die auf Wunsch auch mit dem österreichweit einzigartigen Poststempel des Museumspostamts versehen werden kann. Abgesehen davon können im Postamt Küb selbstverständlich auch herkömmliche Briefmarken gekauft sowie Briefe und Postkarten an Ort und Stelle frankiert und aufgegeben werden.
Geleitet wird das Postamt, das nur fünf Gehminuten Bahnhof Küb (1899 errichtet) entfernt liegt und auch mit dem Pkw und zu Fuß leicht erreichbar ist (siehe Anfahrtsplan), von unseren engagierten Postfräulein. So können sich interessierte Besucher zwischen 1. Mai und 31. Oktober an den Wochenenden einer Führung durch die historischen Räumlichkeiten mit ihrem einzigartigen nostalgischen Mobiliar, wertvollen Geräten und postalischen Utensilien anschließen. Herzlich willkommen sind natürlich auch die Kinder.
Im Übrigen sind im Museumspostamt Küb, eingebettet zwischen Kreuzberg, Rax und Schneeberg nicht nur Wanderer, Nostalgiefans und Postkunden, sondern selbstverständlich auch Schulklassen und Reisebusgruppen (gegen Voranmeldung) gerne gesehene Gäste. Kommen Sie also in die liebliche Ortschaft Küb und lassen Sie sich in die Zeit der Jahrhundertwende zurückversetzen – in den Sommer des Jahres 1905. Wir freuen uns auf Sie!
Der aufstrebende Fremdenverkehrsort Payerbach - seit 1909 von Reichenau verwaltungsmäßig abgetrennt und eine eigene Gemeinde bildend - wollte seinen Gästen während der Sommermonate eine angenehme Kuratmosphäre schaffen, zu der damals regelmäßige Kurkonzerte gehörten. Der große Musikpavillon wurde 1909 auf Betreiben des “Payerbacher Verwaltungskomitees” um den Betrag von 9.263,15 Kronen erbaut. Die Bauausführung erfolgte durch den Payerbacher Zimmermeister Karl Weinzettl. Mit der feierlichen Fahnenweihe des Männergesang- und Musikvereins Payerbach wurde der Pavillon am 4. Juli 1909 seiner Bestimmung übergeben. Heute dient er bei Kirtagen, Märkten oder Konzerten als Bühne. Vermietungen an Hochzeitspaare sind auch möglich, Infos im Bürgerservice der Marktgemeinde Payerbach.
Der Payerbacher Pavillon gilt als seltenes Beispiel eines Musikpavillons, wie er in der Region nur in Reichenau an der Rax zu finden ist. Der zweiarmige Holzständerbau weist ein eingeschwungenes Zeltdach mit Glockentürmchen auf; bemerkenswert sind die Holzverbindungen und Holzkonstruktionen mit reichem Laubsäge- und Kerbschnittdekor, wie sie bei den meisten Veranden der Villenbauten in Payerbach und Reichenau und darüber hinaus bei ähnlichen Bauten in den Kurorten und Sommerfrischen um 1900 üblich waren und den Betrachter in Kaisers Zeiten zurückversetzen. Park und Pavillon sind Mittelpunkt des alljährlichen Jakobikirtages im Juli, des Weltkulturerbefestes im Sommer und der von Mai bis Oktober jeweils am 1. Samstag stattfindenden Jakobimärkte. 2019 wurde der Pavillion saniert.
Das Pestkreuz - oder Coronakreuz genannt - auf dem Kreuzberg geht auf die große Pestepidemie von 1679 zurück. Damals wütete der "Schwarze Tod" auch im Semmeringgebiet. Während die Schottwiener gelobten, der Gottesmutter eine Kapelle zu bauen (Maria Schutz), errichteten die Bewohner des Kreuzberggebietes laut Überlieferung dieses Kreuz aus Dankbarkeit, weil die Seuche den Kreuzberg verschont hatte. Heute befindet sich neben dem Kreuz eine Luftgüte-Messstation.
Das Viadukt über die Schwarza ist das längste Viadukt der Semmeringbahn und neben der Kirche das Wahrzeichen von Payerbach. Der Entwurf stammt von Ing. Anton Lewicki, der Bau wurde von der Wiener Bauunternehmung Gebrüder Theuer 1849 bis 1851 ausgeführt, weshalb das Viadukt im Volksmund auch als "Theierbruck" bezeichnet wird. Das Viadukt ist 228 Meter lang, 25 Meter hoch und mit 13 Gewölbebögen ausgestattet. Die Spannweite der mittleren 5 Bögen beträgt 19,9 Meter und die der 8 kleinen Bögen jeweils 9,8 Meter. In den Jahren 1978 bis 1981 wurden umfassende Sanierungsarbeiten vorgenommen. Entlang der Viaduktpfeiler führt ein hölzener Steg, der “Ghegasteg”, über die Schwarza. In zwei gewölbten Räumen an der Nordseite des Viaduktes ist eine Vinothek - genannt “Vinodukt” - untergebracht.
Anlässlich des Festzuges zum 50-jährigen Jubliläum der Semmeringbahn 1904 hat der Payerbacher Zimmermeister Karl Weinzettl das Modell der Villa Mautner-Markhof am Semmering (Architekt Franz von Neumann) angefertigt. Sie gilt als typisches Beispiel einer modernen Semmeringvilla um 1900. Das Semmeringhäuschen wurde zur Erinnerung an diesen großen Festzug 1906 im rückwärtigen Teil des Parks aufgestellt, die Neuaufstellung erfolgte anlässlich des 100-jährigen Semmeringbahnjubiläums 1954.
https://citiesapps.com/pages/payerbach/files/660e8d1e38b130384ece80a8
Das Eisenbahnviadukt in Payerbach beherbergt seit 2004 eine Vinothek, die direkt im längsten Viadukt der Semmeringbahn untergebracht ist. “Da fährt die Eisenbahn drüber! - in dieser wohl einzigartigen Vinothek vermittelt eine Multivisionsshow eindrucksvoll mithilfe von sechs schwenk- und drehbaren Videoprojektoren den Bau der Semmeringbahn (Ganzraumprojektion).
Wein- und Eisenbahnfreunden erwartet im “Vinodukt” ein einzigartiges Erlebnis. Der Betrachter der Videoshow in den Gewölben des Viadukts wird selbst zum “fahrenden Zug”, der durch das Semmeringgebiet fährt - visuell/räumlich verstärkt durch auf den Boden projizierte sich bewegende Geleise. Ein Show-Block demonstriert effektvoll die Erbauung, die Mühen und die weitere Entwicklung der Semmeringbahn, musikalisch unterstrichen durch Volksmusik und speziell für diese Schau komponierte Pop-Musik.
Die Installation führt den Besucher in die anschließende Vinothek, wo er die Reise kulinarisch fortsetzen kann (Weinsortimente aller Weingebiete entlang der Südbahn von Wien bis Triest). Die Eröffnung des “Vinoduktes” fand am 18. August 2004 statt. Dieses Datum ist historisch bewusst gewählt, feierte doch Kaiser Franz Josef an diesem Tag Geburtstag. Das Vinodukt Payerbach ist jeden Freitag ab 18:30 geöffnet.
Package:
Multimedia-Show - behandelt die Entstehungsgeschichte der Semmeringbahn. Dauer: ca. 12 Minuten.
Anschließend Präsentation von typischen Weinsorten entlang der Südbahn von Wien nach Triest verbunden mit einer Weinverkostung (Brot wird dazugereicht).
Anschließende Möglichkeit zum Weineinkauf.
Gruppen:
€ 11,- (bis 8 Personen - Kleingruppe)
€ 9,- ( ab 9 Personen - Großgruppe)
Das Türkenkreuz genannte Wegkreuz in der Mühlhofstraße wurde im Mittelalter noch als “Kreuz am Laa” (Sumpf) bezeichnet. Im 16. Jahrhundert mussten zänkische Frauen zur Strafe von der “Schraiseuln” am Ortsplatz (eine Art Schandsäule oder Pranger) bis hierher und wieder zurück abwechselnd den “Pachstein” (Zankstein) tragen. Der Sage nach sollen hier 1519 angreifende Türken von der Muttergottes geblendet und zurückgeschlagen worden sein, deshalb man das Kreuz im Volksmund auch "Schlokreuz" (von Schlogkreuz, mit Blindheit geschlagen) nannte. Das alte Türkenkreuz wurde 1829 bei einem Hochwasser weggeschwemmt und darauf wieder in seiner ursprünglichen Form errichtet. Bei einer neuerlichen Restaurierung im Jahr 1910 veränderte man jedoch das ursprüngliche Aussehen.
Wiener Alpen: Ihr Paradies der Blicke vor der Haustüre
An ihrem östlichen Ende geben die Alpen noch einmal ihr Best-of-Programm zum Besten. Zwischen Rax und Schneeberg, Semmering und Wechsel, Piestingtal, Hoher Wand und Buckliger Welt spiegelt sich ihr Zauber auf engstem Raum: mit stillen Almen und erhabenen Gipfeln, mit fantastischem Essen, Outdoor-Action und blühendem Kulturleben, auf dem Weg am Wiener Alpenbogen oder in gastfreundlichen Wanderdörfern. Zur Kaiserzeit der Treffpunkt der feinen Gesellschaft, sind die Wiener Alpen heute ein Platz für alle, die Auszeit vom Alltag nehmen wollen: leistbar, fernab des Trubels und dabei nur eine Autostunde von Wien entfernt.
“Vorsicht, Zug fährt ab!” Seit 1854 erschallt dieser Ruf am Bahnhof Payerbach-Reichenau. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe Semmeringbahn war damals eine technische Pionierleistung von Weltbedeutung. Ihre imposanten Viaduktbauten lassen uns noch heute staunen, im Schwarza-Viadukt vertieft eine interessante Multimedia-Schau die Eindrücke. Neben der Semmeringbahn prägen Payerbachs Ortsbild auch die herrschaftlichen Villen aus der Kaiserzeit. Heute ist Payerbach zugleich beschaulicher und erschwinglicher geworden - aber noch immer genauso idyllisch wie damals.
Die Höllentalbahn ist in der Saison 2023 jeden Sonn- und Feiertag von Juli bis Oktober für Sie unterwegs.
Reservierung: hoellentalbahn@lokalbahnen.at
Betriebstage sind jeden Sonn- und Feiertag. Die ca. fünf Kilometer lange Strecke verbindet die Südbahnstation Payerbach-Reichenau mit Hirschwang.
Details entnehmen Sie bitte der Website: www.lokalbahnen.at/hoellentalbahn
Tel. Informationen erhalten Sie unter: 02666/52423-12